Um 700 n. Chr. begann mit der Einwanderung christlicher Franken und Holländer die eigentliche Entstehungsgeschichte der späteren Stadt Schüttorf. Hier an der Vechte fanden die neuen Siedler gute Bedingungen, um sich niederzulassen. Acker- und Weideflächen sowie Holz, Sandstein, Lehm und Schilf zu Bau von festen Häusern und Hütten gab es zu genüge.
Die ersten kleinen Siedlungen entstanden. Meist bestanden sie nur aus drei oder vier Gebäuden. Einige dieser Siedlungen wurden mit Palisaden, Hecken und Wällen befestigt und zu Höfen oder Burgen umgebaut. Historischen Quellen nach soll es für solcher Höfe im Umfeld der späteren Stadt Schüttorf gegeben haben. In und um diese sogenannten Urhöfe herum ließen sich nach und nach immer mehr Menschen nieder.
Der bedeutendste Hof der damaligen Zeit in unserer Gegend war wohl der Ollenhof, der „Alte Hof“. Er lag an einer für den Handel bedeutenden Furt über die Vechte und war zu eine Schutzburg ausgebaut. Sein Standort war in der Nähe der heutigen „Alten Hofstraße“. Der Ollenhof gehörte dem Bentheim Grafen und diente im sogar als Herrensitz. Die anderen Urhöfe waren im Besitz von sogenannten Schulten oder Schulzen, die ihren Besitz zwar an ihre Nachkommen vererben konnten, jedoch Abgaben an die Grafen zu zahlen hatten. Zu den Urhöfen zähle neben dem Ollenhof noch der Hüring, der am heutigen Landwehrgraben inmitten eines unfruchtbaren Heidegebietes gelegen haben soll. Die Ländereien des Hüring waren aber weit verstreut. So soll zum Hüring-Hof auch ein Gebiet im Kempers Esch gehört haben, dass früher auch Hürings Esch genannt wurde. Das Stippenerbe, der dritte Urhof, lag an der Vechte nahe der heutigen Pferdemaate. Der Hügel, auf dem später der jüdische Friedhof angelegt wurde, hieß lange Zeit Stippenberg. Der vierte Urhof – das Bakenerbe – war an der heutigen Ohner Straße angesiedelt. Über die Lage des fünften Urhofes, das Scheckenerbe, ist leider nichts genaues bekannt.
Die fünf Urhöfe erlangten schon bald eine große lokale Bedeutung. So errichtete man um 700 in ihrer Mitte, wohl auf Hummerts Kalvenkamp, der sich ungefähr im Bereich der alten Kirchschule befunden haben soll, eine kleine hölzerne Kapelle. Zu dieser Kapelle führten von allen Urhöfen und anderen Niederlassungen sogenannte Kirchen- und Leichenwege, deren Verlauf teilweise noch den heutigen Straßen entspricht.
Die hölzerne Kapelle, die im ca. im Jahr 1000 abgerissen und durch einen Steinbau ersetzt wurde, gilt allgemein als die eigentliche Keimzelle der späteren Stadt Schüttorf.
Mehr über die Stadtgründung
Streifzug durch die Stadtgeschichte
1. Plundermelkshoek • 2. Stadtmusikanten • 3. Nachtwächter • 4. Maße
5. Falschmünzerei • 6. Stadtsiegel • 7. Schüttorfer Frauen • 8. Bürgereid
9. Haus Kaldemeyer • 10. Apotheke • 11. Wolffsschlucht • 12. Schüttorfer Schmiede
13. Schüttorfer Seide • 14. Ohne Moral • 15. Vechteschiffahrt • 16. Verbrechen
17. Schüttorfer Pergament • 18. Badehalle • 19. Mühlen • 20. Alte Post
21. Sportpalast • 22. Hagenfriedhof • 23. Urhöfe • 24. Kuhdorf
25. Klosterkirche • 26. Garnisonsstadt • 27. Hessenweg • 28. Stadtmauer
29. Stadttore • 30. Adelshof von Beesten • 31. Föhnstraße • 32. Pferdemarkt
33. Nordhornerstraße • 34. Schevestraße • 35. Waldschlösschen • 36. Burg Schottbrink
37. Tiggelhof • 38. Vechtefischerei • 39. Elektrizitätswerk • 40 Schüttorfer Feld