Die etwas älteren SchüttorferInnen erinnern sich noch, wir hatten einmal eine richtige Post. Wo man Briefe, Päckchen und Pakete abgeben, Telegramme abschicken und auch Telefonate ins In- und Ausland führen konnte.
Im Postamt arbeiteten überwiegend Beamte und Angestellte, wie z.B. die Postboten aber auch das Fräulein vom Amt. Denn Anfangs mussten die Telefonate noch händisch an die gewünschten Anschlüsse weitergeleitet werden. Die Postbeschäftigten waren oft sehr streng, was die Einhaltung der Regeln anging. Dafür galten sie aber auch als sehr zuverlässig, pünktlich und immer bestens informiert. Das galt besonders für die Postboten, die zumeist zu Fuß Briefe, Karten und kleine Päckchen an die Adressaten brachten. Nur für die Zustellung von Eilbriefen oder Telegrammen nutzten sie ein Fahrrad. Weil die Zustellung der Post bei den umliegenden Landwirten sehr zeitaufwändig war, gaben nicht wenige Bauern bei der Post einen ihnen vertrauten Bürger an, bei dem die Postboten die Sendungen abgaben. Die Bauern nahmen ihre Briefe dann meist bei nächsten Kirchgang in Empfang. Große Firmen mit regem Briefverkehr hatten im Postamt ihr eigenes Postfach. Von dort holte jeden Morgen ein Mitarbeiter, oft waren es die Büro-Lehrlinge, die „Post“ ab. Pakete wurde damals nicht an die Haustür gebracht. Man erhielt dafür einen Schein, dass im Postamt ein Paket zur Abholung bereit stehe.
Das erste Postamt in Schüttorf war in den Gebäuden der Burg Altena untergebracht. 1891 baute dann die Fürstliche Verwaltung Bentheim ein neues, Imposantes Gebäude an der Steinstraße, unmittelbar vor der Burg Altena. Sie vermietete das Gebäude an die Reichspost, die dann in dieses Gebäude mit dem Postamt umzog. Ende der 1980er Jahre wurde das alte Postamt in der Steinstraße abgerissen, ein kleineres Postamt dafür gegenüber dem „Schüttorfer Loch“ bezogen. Heute gibt es kein Postamt mehr in Schüttorf.
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