Für die wirtschaftliche Entwicklung der jungen Stadt Schüttorf war es wichtig, dass es in der Stadt ein verbindliches Regel- und Maßsystem gab, das auch anderenorts Anerkennung fand.
Langezeit galt in Schüttorf das in Münster gängige Geld als gültiges Zahlungsmittel, obgleich es schon vor der Stadtrechtsverleihung einen Schüttorfer Schilling gegeben hat. Inwieweit diese Geld später noch genutzt wurde und ob es auch in anderen Städten als Zahlungsmittel akzeptiert wurde, ist unbekannt.
Genauso wichtig wie das Geld waren die Maße für Gewicht und Länge. So musste z.B. sich das Schüttorfer Brot, das in den Verkauf kam, im Gewicht an den Broten in Rheine und Steinfurt orientieren. Wer als Bäcker dagegen verstieß, hatte mit einer empfindlichen Geldstrafe zu rechnen. Das beanstandete Brot wurde zudem konfisziert und an die Armen der Stadt verteilt. Aber die Vorschriften im Warenverkehr gingen noch weiter, besonders wenn es sich dabei um Güter des täglichen Bedarfs handelte. Für bestimmte Produkte wurden Mengen- und Preisobergrenzen festgelegt. Zunächst vom Grafen, dann vom Rat der Stadt. So durfte das Bier nicht mehr als einen Pfennig pro Quartz kosten. Höhere Preise für „importiertes“ Bier mussten vom Rat gebilligt werden. Bestimmte Lebensmittel wie Butter und Käse durften nur auf dem Markt verkauft werden. Bevor diese Waren in den Verkauf kamen, mussten sie vom Rat begutachtet werde. Bei einem Verstoß gegen diese Vorschriften drohten den Händlern hohe Geldstrafen.
Bei Fischen galt in Schüttorf ein besonderes Recht. Frische Fische, die in Schüttorf verkauft werden sollten, mussten hier vor Ort gefangen worden sein. „Auswärtiger“ Frischfisch durfte nur in der städtischen Fischbank verkauft werden und musste zudem zuvor vom städtischen Fischeschlieter begutachtet werden. Das galt auch für Fische, die auf ihrem Transport durch Schüttorf kamen.
Die in der Stadt verwendeten Maßstäbe und Gewichte wurden jährlich vom Rat überprüft und geeicht. Sichtbares Zeichen für die Schüttorfer Maße ist die Schüttorfer Elle, die an der Vorderseite des Rathauses angebracht ist. Sie war jahrelang das Richtmaß für das Ausmessen von Tüchern, Holz, Leder oder anderen Produkten.
Streifzug durch die Stadtgeschichte
1. Plundermelkshoek • 2. Stadtmusikanten • 3. Nachtwächter • 4. Maße
5. Falschmünzerei • 6. Stadtsiegel • 7. Schüttorfer Frauen • 8. Bürgereid
9. Haus Kaldemeyer • 10. Apotheke • 11. Wolffsschlucht • 12. Schüttorfer Schmiede
13. Schüttorfer Seide • 14. Ohne Moral • 15. Vechteschiffahrt • 16. Verbrechen
17. Schüttorfer Pergament • 18. Badehalle • 19. Mühlen • 20. Alte Post
21. Sportpalast • 22. Hagenfriedhof • 23. Urhöfe • 24. Kuhdorf
25. Klosterkirche • 26. Garnisonsstadt • 27. Hessenweg • 28. Stadtmauer
29. Stadttore • 30. Adelshof von Beesten • 31. Föhnstraße • 32. Pferdemarkt
33. Nordhornerstraße • 34. Schevestraße • 35. Waldschlösschen • 36. Burg Schottbrink
37. Tiggelhof • 38. Vechtefischerei • 39. Elektrizitätswerk • 40 Schüttorfer Feld