Titel_schottbrinkST_Burg Schottbring

 

Vieles aus der Frühgeschichte unserer Stadt ist uns nur in Sagen überliefert. Die über die Jahrhunderte hinweg weiter erzählt wurden. Nicht immer stimmen alle Fakten, vieles ist hinzugedichtet worden. Aber ein Fünkchen Wahrheit …

Zu Zeiten der Stadtgründung lagen rund um Schüttorf einige Höfe, die von adeligen Mannen oder freien Bauern bewohnt waren. Manche waren auch befestigt, so dass man bei ihnen von Burgen sprach. So auch beim Adelshof auf dem Schottbrink. Er war von einer hohen Mauer und breiten Gräben umgeben. In die Burg gelangte man nur über eine Zugbrücke. Die Herren der Schottburg waren die Brüder Rempe und Röttgerd, zwei üble Raubritter. Wo immer sie auftauchten, raubten sie das, was ihnen gefiel und meuchelten jene, die sich ihnen in den Weg stellten.

Auf einem ihrer Raubzügen erblickten sie am Marienkloster eine hübsche Nonne, die schöne Wibbe genannt. Sie ergriffen die junge Frau, banden sie auf ein Pferd und ritten mit ihrer Beute schnurstracks zur Schottburg.

Dort angekommen standen sie allerdings vor verschlossenen Toren, denn die zurückgebliebenen Gefolgsleute hatten vergessen, die Zugbrücke herunter zu lassen. Rempe und Röttgerd waren außer sich und brüllten die Wachleute voller Wut an. Eilig ließen die dann die Zugbrücke runter. Immer noch voller Zorn stürmten die Raubritter mit lauten gottlosen Flüchen sofort in den Burghof, um die Schuldigen zu bestrafen. In diesem Durcheinander gelang der schönen Wibbe die Flucht. Noch einmal blickte sie sich um und sah, wie rund um die Burg die Erde bebte und sich ein großer Schlund auftat, in den die Schottburg samt Mann und Maus versank. Die Raubritter Rempe und Röttgerd waren seitdem nie mehr gesehen. Sie hatten für ihr schändliches Treiben die gerechte Strafe erhalten und wurden lebendig begraben. Die Schottburg wurde danach nie wieder aufgebaut.

vor 1914

Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war der Schottbrink nur spärlich besiedelt

Soweit die Sage, die in mehreren Ausführungen überliefert ist. Alles nur Dichtung und Fantasie? Nun, ein Fünkchen Wahrheit steckt zumindest auch in dieser Sage. Denn auf dem Schottbrink hat es vor Zeiten tatsächlich einen größeren Hof und ein entsprechendes Erbe gegeben. Und noch im 19. Jahrhundert konnte man auf dem Schottbrink ein rechteckiges Wasserloch erkennen, das dem Grundriss der Schottburg entsprechen konnte. Aber auch das sind wohl nur reine Spekulationen.

 


Streifzug durch die Stadtgeschichte

1. Plundermelkshoek 2. Stadtmusikanten 3. Nachtwächter 4. Maße
5. Falschmünzerei 6. Stadtsiegel 7. Schüttorfer Frauen 8. Bürgereid
9. Haus Kaldemeyer 10. Apotheke 11. Wolffsschlucht 12. Schüttorfer Schmiede
13. Schüttorfer Seide 14. Ohne Moral 15. Vechteschiffahrt 16. Verbrechen
17. Schüttorfer Pergament 18. Badehalle 19. Mühlen 20. Alte Post
21. Sportpalast 22. Hagenfriedhof 23. Urhöfe 24. Kuhdorf
25. Klosterkirche 26. Garnisonsstadt 27. Hessenweg 28. Stadtmauer
29. Stadttore 30. Adelshof von Beesten 31. Föhnstraße 32. Pferdemarkt
33. Nordhornerstraße 34. Schevestraße 35. Waldschlösschen 36. Burg Schottbrink
37. Tiggelhof 38. Vechtefischerei 39. Elektrizitätswerk 40 Schüttorfer Feld