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Wer sich eingehender mit der Geschichte unserer Stadt beschäftigt, stellt schnell fest, dass die Schüttorferinnen darin kaum eine Rolle spielen. Das mag auch daran liegen, dass fast alle Lokalhistoriker, die hier Geschichte niedergeschrieben haben, Männer waren und sind. Die geringe Beachtung der Rolle der Frauen in unserer Stadtgeschichte wird der Bedeutung und dem Wirken der Schüttorferinnen jedoch nicht gerecht. So wurden den Frauen bereits bei der Verleihung der Stadtrechte 1296 wichtige Rechte zugestanden. Sie durften Bürgerinnen der Stadt werden. Sie durften eigenen Besitz haben. Und sie durften erben und ihren Besitz auch weitervererben. Trotzdem gelangte es kaum einer Schüttorfer Frau Erwähnung in den Geschichtsbüchern zu erlangen.

Dabei spielten Frauen auch in unserer Stadt immer ein große Rolle. Zu erinnern sei an Anna von Tecklenburg-Schwerin, die dir Burg Altena zu einem herrschaftlichen Anwesen ausbauen ließ. Oder an der Ordensschwestern des Marienklosters, die Jahrzehnte lang wirtschaftlich sehr erfolgreich in Schüttorf wirkten. Nicht zu vergessen sei auch Bernhardine Schlikker, die im Jahr 1889 der reformierten Kirche in Schüttorf die für die damaligen Verhältnisse sehr hohe Summe von 200.000 Mark für wohltätige Zwecke vermacht hatte.

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Gegen Ende des 19. jahrhunderts wuchs der Anteil der Frauen, die einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgingen auch in Schüttorf sprunghaft an. Hier die Mitarbeiterinnen der Textilfabrik Schlikker & Söhn bei einem Betriebsausflug

Aber vor allem waren es die einfachen Frauen, ohne deren Arbeit und Engagement die Stadt Schüttorf sich nie so hätte entwickeln können. Diese Schüttorferinnen haben viel Mühen und Entbehrungen auf sich genommen, um in den harten Zeiten von Krieg, Seuchen und Hungernöten dafür zu sorgen, dass das Leben in der Stadt weiterging. Eine offizielle Würdigung der historischen Leistung der Schüttorfer Frauen steht bis heute noch aus. Auch heute noch sind die Frauen in unserer Stadt wirtschaftlich, sozial und politisch völlig unterrepräsentiert. Es ist an er Zeit, dies zu ändern.

 


Streifzug durch die Stadtgeschichte

1. Plundermelkshoek 2. Stadtmusikanten 3. Nachtwächter 4. Maße
5. Falschmünzerei 6. Stadtsiegel 7. Schüttorfer Frauen 8. Bürgereid
9. Haus Kaldemeyer 10. Apotheke 11. Wolffsschlucht 12. Schüttorfer Schmiede
13. Schüttorfer Seide 14. Ohne Moral 15. Vechteschiffahrt 16. Verbrechen
17. Schüttorfer Pergament 18. Badehalle 19. Mühlen 20. Alte Post
21. Sportpalast 22. Hagenfriedhof 23. Urhöfe 24. Kuhdorf
25. Klosterkirche 26. Garnisonsstadt 27. Hessenweg 28. Stadtmauer
29. Stadttore 30. Adelshof von Beesten 31. Föhnstraße 32. Pferdemarkt
33. Nordhornerstraße 34. Schevestraße 35. Waldschlösschen 36. Burg Schottbrink
37. Tiggelhof 38. Vechtefischerei 39. Elektrizitätswerk 40 Schüttorfer Feld